Unser Programm

Einführung

Randersacker und Lindelbach liegen uns am Herzen. Gemeinsam mit den Einwohner*innen der Marktgemeinde wollen wir neue Impulse setzen und unseren Ort grüner machen. Wir möchten dazu beitragen, dass Randersacker und Lindelbach dieses Grün vielfältig tragen. Es geht uns um nachhaltige Strukturen, durch die wir unsere Gemeinde heute und in Zukunft gestalten. 

Nach all den Jahren ohne eine Grüne Partei in Randersacker ist mit der Kommunalwahl am 15.03.2020 nun die Zeit für grüne Perspektiven für unseren Ort gekommen. Anbei stellen wir vor, wofür wir stehen und welche Ideen wir gerne in den Marktgemeinderat einbringen möchten. Die inhaltliche Programmatik, für welche Bündnis 90/Die Grünen stehen, ist für uns noch nicht in umfassender Form im Gemeinderat des Markts Randersacker vertreten.

Mit der aktiven Unterstützung unserer Ideen durch Bürger*innen soll Randersacker für alle ein lebendiger Ort sein: Für Jung und Alt, Neulinge und Alteingesessene, Frauen und Männer, Kulturliebhaber und Feinschmecker, Randersackerer*innen und Lindelbacher*innen. Wir wollen die Natur schützen, die uns malerisch umgibt und achtsam mit ihr umgehen. Wir wollen neue Wege gehen. Weil wir hier leben.

Leitthemen sind für uns dabei:

  • Förderung nachhaltigen Verhaltens z.B. Konsum, Mülltrennung, PKW-Nutzung, Stromversorgung
  • Soziale Gerechtigkeit & faire Berücksichtigung der Interessen aller Altersgruppen
  • Verkehrsplanung, die sich an unterschiedlichen Bedürfnissen orientiert und dabei insbesondere für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen sowie Kinder und ältere Menschen bessere Bedingungen im Straßenverkehr schafft
  • Kritische Nutzenabwägungen bei weiteren Flächenversiegelungen

Grüne Perspektiven für Randersacker

1. Mobilität anders denken

Ziel zukünftiger verkehrspolitischer Maßnahmen ist es, den Autoverkehr in/von und nach Randersacker und Lindelbach zu verringern bzw. wenn möglich ganz zu vermeiden sowie die Alternativen dazu attraktiv und sicher zu machen. Die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs und umweltfreundlicher Mobilität sind dabei wichtige Bestandteile zur Verringerung der Umweltbelastung. 

Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver machen

Es sollen Maßnahmen unterstützt werden, die die Nutzung des Nahverkehrs günstiger und bequemer machen sowie seine Akzeptanz erhöhen:

  • Überdachung und Ausleuchtung der Bushaltestellen mit den entsprechenden Signalfarben an den Straßenlaternen zur Erhöhung der Sicherheit Wartender (v.a. in Richtung Würzburg), wo noch nicht geschehen (Mönchshof, Theilheimer Straße,etc.)
  • enger getakteter und abgestimmter Fahrplan (v.a. Busse aus/nach Lindelbach und Theilheim bzw. Ochsenfurt )
  • Schaffung durchgängig barrierefreier Bushaltestellen sowie Einforderung barrierefreier Busse
  • Modellhafte Einführung der kostenfreien Nutzung des ÖPNV Randersacker-Lindelbach (plus Eingemeindungen)-Würzburg an Samstagen und/ oder Sonntagen

Radwege erschließen und ausbauen

Randersacker mit Lindelbach soll zu einer Radfahr-Gemeinde werden. Hierzu müssen Radwege innerorts und zu unseren Nachbargemeinden konsequent erschlossen und weiter ausgebaut werden. Innerorts bedarf es Fahrspuren für Radfahrer*innen für sicheres Radfahren:

  • Durchgängiger Radweg nach Lindelbach
  • Radweg nach Gerbrunn
  • Radweg nach Theilheim mit Ampelquerung im Theilheimer Grund und sinnvoller Anbindung an den Ortsverkehr durch die Verlängerung des  Radwegs in Richtung Kreisverkehr
  • Radweg zwischen Abzweigung Spielberg/Ochsenfurter Straße und Ampel Klosterstraße
  • Massnahmen für eine höhere Sicherheit der Fußgänger am Main-Radweg, insbesondere bei der großen Weide. 

Verkehrsberuhigung voranbringen

Der Straßenverkehr muss sich an den schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen orientieren:

  • Wo möglich und geboten: Umwidmung von Straßen zu Spielstraßen – ggf. auch unter Einschränkung des Autoverkehrs
  • Erweiterung des Place de Vouvray (Sperrung der Durchfahrt vom Mainparkplatz zwischen Bäckerei und Eisdiele)
  • Fußgängerzone Würzburger Straße 
  • Eingeschränkte Parkzeit am Mainparkplatz (aktuell wird er als Pendlerparkplatz nach Würzburg genutzt)
  • Verkehrskonzepte „über den Tellerrand hinaus“ kritisch reflektieren (so führen Planungen der Stadt Würzburg um ein P&R-System an der S.Oliver-Halle eher zu einer Mehrbelastung der B 13)
  • Verkehrsberuhigung im Theilheimer Grund
  • Geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen bei der Einfahrt ins Dorf aus Richtung Lindelbach, Theilheim bzw. Gerbrunn (z.B. bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsdrosselung)

Verkehrssicherheit erhöhen

  • Überquerungshilfen zur Sicherheit im Straßenverkehr, u.a. zum EDEKA-Markt sowohl am Kreisverkehr als auch über die Straße zur Bushaltestelle in Richtung Lindelbach und in der Theilheimer Straße in Höhe der Abzweigung zur Buhleite bzw. Bußbrunn, verbunden mit künftig geplanter Querung des Radweges (siehe oben).
  • Ausweisung eines Schulwegs, der sowohl Kindern einen sicheren und guten Weg signalisiert als auch andere Verkehrsteilnehmer*innen darauf aufmerksam macht, dass hier Kinder zur Schule gehen
  • Sicherung der Kinderspielzone am Mainradweg rund um die Badebucht

Alternativen zu herkömmlicher Verkehrsnutzung unterstützen

Der Markt Randersacker soll aktiv dazu beitragen, dass neue Alternativen zur herkömmlichen Verkehrsnutzung entstehen.

  • Car-Sharing-Angebote von geeigneten Anbietern für Randersacker anwerben und unterstützen (z.B. Carsharing-Parkplatz am Rathaus bzw. Mainparkplatz)
  • E-Ladesäulen am Mainparkplatz für Auto und Fahrrad
  • Verringerung des Verkehrs durch Einkaufs-sharing über Smartphone-App/ digitale Sharing-Lösung
  • Mietbare Lastenräder

2. Nachhaltig leben 

Liebevoll fließen Randersackers Straßen zwischen Weinbergen  in zwei Tälern dem Main entgegen. Eingebettet in eine malerische Senke schlängelt sich in Lindelbach die Dorfstraße durch die Häuser. Wir leben in einer Bilderbuch-Gemeinde, die von Wein und Stein und Landwirtschaft geprägt ist. Der Grünen Liste ist jedoch auch wichtig, dass eine Lebensqualität erhalten bleibt, die mit den dörflichen Strukturen in Randersacker und Lindelbach verbunden sind. 

Nicht alle der folgenden erwähnten Punkte sind öffentliche Aufgaben. Sie sind auch auf private Initiativen oder das Mitwirken von lokalen Unternehmen und nicht zuletzt aller Randersackerer angewiesen. Die Rolle des Gemeinderates wäre es, diese Ideen politisch zu unterstützen wo dies möglich und/oder notwendig ist.

Gewerbegebiet ökologisch ausrichten 

In Gemeinden wie Reichenberg oder Eibelstadt sehen wir, dass Industrie- und Gewerbegebiete wachsen. Dadurch verändern sich nicht nur traditionelle Dorfstrukturen (Wegfall von Einkaufsmöglichkeiten, Gaststätten etc.). Es wird gleichzeitig eine Infrastruktur erzeugt, die einseitig auf das Auto zum Einkaufen setzt. Grundsätzlich stehen wir dem neuen Gewerbegebiet in Randersacker daher kritisch gegenüber.

Das Gewerbegebiet kommt. Wir wollen jedoch grüne Gedanken bei der weiteren Entwicklung des Gewerbegebiets einbringen (z.B. bei der Auswahl der Bewerber*innen um Flächen, bei zukünftig im Raum stehenden Erweiterungen, bei der ökologisch nachhaltigen Bebauung). Jetzt bedarf es einer ausgewogenen Abwägung der Interessen von Mensch und Natur.

Nachhaltiges Verhalten fördern 

Wir möchten dazu beitragen, dass sich der Markt mit seinen Ortsteilen Randersacker und Lindelbach als nachhaltige Gemeinde profiliert. Der Markt soll z.B. in den Bereichen Tourismus, Weinbau davon profitieren, dass ein dezidiertes grünes Profil mit Randersacker verbunden wird. 

Gemeinde zum Vorbild machen

Ein erster Schritt besteht im Nachhaltigkeits-Selbstcheck und betrifft Flächen und Gebäude die der Kommune gehören.

Ziele sind:

  • Erneuerbare Energien auf Gemeindegebäuden und Gemeindegrundstücken
  • Ökostrom für öffentliche Einrichtungen, wo noch nicht geschehen
  • Wärmeschutz-Sanierungen
  • Gemeindliche E-Fahrzeuge mit alternativen Energien
  • Ökologisch-energetischer Gemeindecheck


Dachbegrünungen fordern – Sickerflächen erhalten


Im geplanten Gewerbegebiet bedarf es ökologischer Auflagen, die sowohl Versickerungsflächen weitgehend erhalten als auch das Bild einer offenen Maintal-Landschaft nicht ganz zerstören. So tragen Dachbegrünungen dazu bei das Gewerbegebiet in die Landschaft zu integrieren. 

Müllaufkommen verkleinern

Gerade in diesem Bereich ist ein Zusammenwirken von lokalen Initiativen mit Unterstützung durch die Marktgemeinde wichtig. Es sind daher zunächst gemeinsame Fragen zu stellen und Anregungen notwendigen, um das Ziel zu erreichen, das Müllaufkommen in einer Kommune zu reduzieren:

  • Was lässt sich lokal gegen das (Plastik)-Müll-Aufkommen unternehmen? Wie kann hier Sensibilität für dieses Thema geschaffen werden?
  • Was kann über Absprachen/Initiativen gemeinsam mit dem lokalen Edeka-Markt erreicht werden (Verpackungslos einkaufen, Sortimentsauswahl)?
  • Wie und woher kann eine externe Expertise (z.B. Vorträge) etc. eingeholt werden?

Nachhaltigkeits-Strukturen schaffen  

Wo keine Vermeidung möglich ist, können Strukturen geschaffen werden, die eine Wiederbenutzung und Weiternutzung von Gegenständen zum Ziel haben.

  • Energieberatung für Büger*innen in der Gemeinde aufbauen
  • Initiative für ein Repair-Café (von Seiten der Gemeinde könnte dies durch Räume unterstützt werden, vgl. „Gemeindehaus“)
  • Tauschbörsen 
  • Veranstaltungen und Wettbewerbe zu Nachhaltigkeitsthemen
  • Infoveranstaltungen (z.B. zu Solarenergie, Konsumverhalten)
  • Müllsammel-Wettbewerb 
  • Öffentliche Recycling-Mülleimer? Mehr Müllbehälter im öffentlichen Raum, so gibt es z.B. zwischen Edeka und Ortskern an der Hauptstraße nahezu keinen Behälter! 

Regional und biologisch wirtschaften

  • Förderung von Bio-Weinbau und Bio-Landwirtschaft
  • Unterstützung/Bewerbung des Kitzinger „Solawi“-Vereins (Solidarische Landwirtschaft)
  • Wie kann die Marktgemeinde regionale und ökologische Landwirtschaftsformen unterstützen?
  • Wie können regionale Vermarktungsstrukturen gefördert werden? 

Wein und Stein und Lebensqualität hoch halten

Unser Fokus liegt im Zusammenhang mit festlichen Angeboten im Markt Randersacker und in Lindelbach auf den ökologischen aber auch sozialverträglichen Aspekten (z.B. ausgleichende Maßnahmen bei Weinfesten, Weinbergswanderungen etc.). Es ist schön, wenn Randersacker für seine Weinfeste zunehmend bekannt wird, zweifelhafter Ruhm aber (Massenbesäufnis etc.) soll vermieden werden.

Die Weinberge um Randersacker und Lindelbach laden zur Erholung bei Spaziergängen ein. Dabei fehlt es an einigen Stellen an konkreten Zugängen / Verbindungen aus dem Dorf in die umliegenden Weinberge.

  • Erhalt der Weinbergsmauer Richtung Würzburg
  • Treppen für Zugänge in die Weinberge (z.B. Untere Klinge in die oberhalb liegenden Weinberge als Verbindung für Fußweg Richtung Kapellenberg bzw. Gerbrunn)

3. Sozial handeln

Wohnen in Randersacker sozial gestalten

Bauplätze und Immobilienverkäufe sind in Randersacker rar. Die Nachfrage sowohl für Kauf als auch Miete übersteigen das Angebot.

Besonders für bereits hier lebende Bürger*innen ist es oft hart, wenn eine Änderung der familiären Situation oder der Wunsch nach einer Verbesserung der Wohnsituation sie zum Wegzug zwingt. Folgende Maßnahmen könnten dem entgegenwirken:

  • Ungenutzte Baulücken schließen 
  • Leerstände identifizieren und Gründe dafür analysieren 
  • Veräußerungen von Gemeindegrundstücken müssen sich an sozialen Fragestellungen orientieren

Kinderfreundliche Strukturen schaffen


Das Betreuungs- und Freizeitangebot für Kinder macht Randersacker zu einem attraktiven Ort für Familien. Dieses gilt es weiter auszubauen.

  • Langfristiges Ziel: Reduzierung der Kindergartenbeiträge auf 0
  • Ausbau des Angebots an Kindergartenplätzen
  • Spielplatznutzung in der Balthasar-Neumann-Straße
  • Ausbau des Spielplatzgeländes am Main
  • Sonnensegel am Strandufer in den Sommermonaten
  • Sicherung der Kinderspielzone am Mainradweg
  • Ausbau von Spielstraßen

Jugendliche unterstützen

Jugendliche brauchen Räume, sich zu entfalten, zu treffen und ihren Interessen nachzugehen. Unsere Ziele:

  • Errichtung eines Fahrrad-Trails oder sogenannter Pumptrack/Übungsparcours für Mountainbikes (z.B. Nähe Sonnenstuhlturm oder durch Nutzung der Überlaufbecken, die bereits von Kids bearbeitet werden..)
  • Skatepark bzw. Skategeräte als ergänzendes Angebot für Jugendliche z.B. auf dem Areal am Main mit den Trimm-Dich Geräten
  • Winterfester Fußballplatz (kein Kunstrasen, sondern Korg oder natürliches winterfestes Gras)

Leben in Randersacker inklusiv gestalten

  • Wohnformen (Bemühungen zur Ansiedlung eines Seniorenwohnheimes bzw. Möglichkeiten für Alters-WG) 
  • Einkaufsmöglichkeiten innerorts
  • Einkaufsservice mit Rufbereitschaften
  • Barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen
  • Verständliche Sprache in der Gemeinde fördern, um Sprachbarrieren abzubauen
  • Bürgerbus nach Lindelbach 
  • Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen

Ein Gemeindehaus für alle
 

  • Räume für Vereine/Veranstaltungen. Hier gilt zu klären, wo es ggf. Möglichkeiten gibt ein für alle nutzbares Gemeindehaus einzurichten (als Treffpunkt ohne kommerzielle Struktur, Eine-Welt-Café, Repair-Café etc.).
  • Förderungen Interessengruppen/ Vereinsleben 

Kultur fördern

Förderung der kulturellen Vielfalt in Randersacker durch:

  • Ausbau des vielfältigen Kulturangebots
  • Unterstützung/Förderung von Vereinen, vom „Kulturkreis Randersacker“ und dem „Altfränkischen Wengert“ über die Gesangs- und Musikvereine bis hin zur SG Randersacker (Sportverein)
  • Kultur für alle Altersgruppen
  • Weltoffenes Randersacker
  • Existierende Gemeindepartnerschaft pflegen
  • Aufbau einer weiteren Gemeindepartnerschaft
  • Einbeziehen von Kulturellen Formen aus anderen (auch aus außereuropäischen) Ländern
  • Kultur-Sommerwochen (Programm mit Filmen, Konzerten, Lesungen, poetry-slams, songwriter-contest)